Wenn ich zurück denke, dann hat Hochsensibilität mich aus Depressionen, Lethargie und einer großen Sinnlosigkeit befreit. Ich habe mich endlich selber verstanden: Ich nehme mehr Reize wahr und überreize dadurch schneller als andere.
Heute bin ich natürlich immer noch hochsensibel, aber kaum noch überreizt. Neben dem Begriff Hochsensibilität war Überreizung mein eigentliches Zauberwort zur Selbsterkenntnis. Denn all mein Leidensdruck war Überreizung. Ich kannte aber noch nicht einmal ein Wort, um diesen Zustand zu beschreiben. Fühlte mich immer wieder schlapp, schwach, antriebslos. Dachte, ich sei krank oder zu anfällig. Mein Kopf drehte durch, aber ich hatte keine Energie Pläne und Ideen zu verfolgen oder nur meinen Alltag zu schaffen. Mir war einfach alles zu viel.
Und dann: Überreizung. Was für ein schönes Wort. Ein Zauberwort. Ich konnte meinen Dauerzustand benennen: Überreizung. Ich bin überreizt.
Dass es sich weiterhin nicht gut anfühlte, war klar. Aber es war offensichtlich etwas. Etwas, das ich jetzt benennen und spüren konnte. Und es bedeutete, dass ich nicht krank bin, nicht einfach nur schwach bin, mich nicht nur anstelle.
Ich wusste nun: Ich bin hochsensibel und dauerhaft überreizt. Damit konnte ich arbeiten.