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Wissen: Hochsensibilität


Filterschwäche oder Wahrnehmungsbegabung?

 

Einige Informationen zum

Begriff Hochsensibilität


Was ist eigentlich Hochsensibilität?

Das Konstrukt der Hochsensibilität wurde 1997 von der amerikanischen Psychologin Elaine Aron eingeführt. Die Definition lautet: Hochsensibilität ist ein Temperamentsmerkmal mit höherer sensorischer Verarbeitungssensitivität. 


Aber was ist ein Temperamentsmerkmal und was meint Verarbeitungssensitivität? 


Zunächst einmal zum Temperament. Im Gegensatz zu Persönlichkeitsmerkmalen, die wir im Laufe des Lebens entwickeln, ist Temperament eher die Grundausstattung, mit der wir zur Welt kommen. Temperamentsmerkmale sind zum Beispiel Stimmung oder die Reizschwelle, um die es hier geht. Diese ist bei Hochsensiblen Menschen von Geburt an niedrig. Hochsensibilität ist also angeboren. 

Und damit kommen ich zur Verarbeitungssensitivität. Hochsensible Menschen nehmen mehr Reize wahr, weil bei ihnen die Schwelle, an der ein Reiz noch wahrgenommen wird niedrig ist (niedrige sensorische Reizschwelle) und verarbeiten die Reize tiefer. Höhere Verabeitungssensitivität meint also, mehr Informationen besser verarbeitet. 

Hört sich super an? Ist es auch, aber natürlich nur, wenn hochsensible Menschen dabei nicht überreizen. Denn sonst fangen einige auch schon mal an zu weinen. 

Doch bei Hochsensibilität geht es nicht um Sensibilität im Sinne von Emotionalität, sondern um die um Sinneswahrnehmung. Der Begriff Hochsensitivität oder Verarbeitungssensitivität wäre daher die bessere Übersetzung des englischen Begriffs sensory-processing sensitivity gewesen. Im Deutschen hat sich aber der Begriff Hochsensibilität etabliert.


Auch aus anderen Gründen ist der Bergriff nicht sehr glücklich. Hoch-sensibel. Das hört sich für manche überheblich an. Der erste Teil des Begriffs hoch meint jedoch einfach ein Mehr als der Durchschnitt, ist aber keineswegs wertend im Sinne von besser zu verstehen. Er beschreibt, dass hochsensible Menschen mehr Sinneseindrücke erfassen als andere. 

Diese erhöhte Wahrnehmung wird manchmal Filterschwäche genannt. Hierbei liegt die Betonung auf dem Defizit. Hochsensiblen fehlt danach die Fähigkeit ausreichend Reize auszublenden. Im Gegensatz dazu ist in der Populärwissenschaft der bejahende Begriff Wahrnehmungsbegabung für Hochsensibilität entstanden. Dieser lenkt den Blick auf die Stärken, die diese Art der Wahrnehmungsverabeitung hat. 


Es gibt also Begriffe, die eher die Nachteile von Hochsensibilität betonen und solche, die die Vorteile in den Fokus nehmen. Für mich steht der Begriff Hochsensibilität neutral zwischen diesen beiden Positionen. Es ist ein normales Temperamentsmerkmal. 

 


Praxis für Hochsensibilität Kiel

 

Praxisinhaberin

Linnea Carstensen

Heilpraktikerin für Psychotherapie

 

 

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